Der erste Advent zeigte sich in all seiner Pracht. Eine wunderbare Schneelandschaft, einige rieselnde Schneeflocken und die passenden Temperaturen dazu, machten das Stimmungsbild am Konzertabend perfekt. Es roch förmlich nach Weihnachten.
Die Kirche strahlte von aussen. Beim Vorbeigehen hörte man die letzten Probeklänge der Musikanten. Es liess sich erahnen, welch wunderbare Stücke an jenem Abend präsentiert würden. Hinter der Bühne machten sich anschliessend alle Vereinsmitglieder bereit für ihren Auftritt. Bei fröhlichem Beisammensein, spekulierte man wie viele Gäste wohl eintreffen werden und ob man die Herzen der Zuhörer erreichen werde.
Es war mir eine Ehre das Kirchenkonzert eröffnen zu dürfen und Sie, geschätzte Gäste, zu begrüssen. Die ersten Töne der Musikinstrumente hüllten die kalten Kirchenmauern in ein warmes Ambiente. Schon zu Beginn konnte man bekannte Melodien heraus hören - ein Medley der ganz besonderen Art –Reflections on Ode to Joy-. Weiter ging es mit dem offiziellen Bewertungsstück welches am Weinländer Musiktag einer professionellen Jury präsentiert wurde, dem Stück -Eiger – Journey to the Summit-. Man konnte sich bei diesen pompösen Melodien den eindrücklichen Berg förmlich vorstellen, wie er in Mitten der Berner Alpen fast 4000 Meter in den Himmel ragt.
Den Wechsel zu eher sanfteren und frischeren Tönen schien dem Musikverein als ein Leichtes. Die herzerwärmende Melodie aus -All you need is Love- regte die Zuschauer zum leichten Schunkeln an. Die Liebe war ein grosses Thema an diesem Abend. Fast jede Darbietung des Musikvereins zeugte auf irgendeine Art und Weise von diesem mächtigen Gefühl. -The Glory of Love – Die Herrlichkeit der Liebe, bestätigte dies gleich erneut. Mit dem Song -I feel good- vom grossen James Brown unterstrich man die Fröhlichkeit des Lebens.
Nicht ganz so fröhlich stimmte es mich, als ich den Song –Heaven- von Gotthard ansagen durfte. Steve Lee, welcher diesen Song mit seiner unverwechselbaren Stimme interpretierte, verunglückte vor knapp zwei Jahren auf eine tragische Art und Weise. Mit ihm verlor die Schweiz einer seiner begnadetsten Künstler. Umso schöner jedoch, wenn eine so wunderbare Melodie weiterlebt und in der Kirche ein Revival auf eine ganz besondere Art erleben durfte. Darauf folgte ein umso passenderes –Amen- welches wiederum eher schwerere Klänge in die Kirche brachte.
Der Weg in ein fremdes Land durfte auch dieses mal nicht fehlen. Wir tauchten für wenige Minuten in den Zauber der Schottischen Kultur ein. Speziell abgestimmte Trommeln unterstrichen den mystischen Klangteppich der Blasinstrumente im Stück –Highland Cathedral-.
Das musikalische Treiben wurde kurzerhand von einer Dankesrede des Präsidenten Urs Kollbrunner unterbrochen. Wie man weiss, folgt auf eine Dankesrede auch meist schon wieder ein ‚Auf Wiedersehen‘. Das letzte Stück ‚Die Winterrose‘ erzählte die Geschichte der Weihnachtstradition. Nun konnten sich alle anwesenden Gemüter auf die bevorstehende Adventszeit einstimmen.
Die Zugabe war dem Publikum nach lautem Beifall sicher. Eine der wohl schönsten Melodien der Welt, -One Moment in Time- von Whitney Houston, wurde mit sehr viel Gefühl interpretiert. Die Kirchenmauern und deren Hall verhalfen zu Gänsehautfeeling. Zu guter Letzt erklang das altbekannte Weihnachtslied -Stille Nacht‘. Mit diesem wundervollen Abschluss entliess der Musikverein seine geschätzten Gäste in die wortwörtlich stille Nacht.
Denise Schwizgebel für den Musikverein Pfungen