10) neue Instrumente

Das grosse Musikfest hatte Dorf und Musikfreunde begeistert und blieb lange in guter Erinnerung. Für den veranstaltenden Verein bleibt aber oft kaum Zeit und Kraft für das Musikalische übrig, denn niemand will sich eine mangelhafte Organisation und Durchführung nachsagen lassen. Jetzt, nach eingekehrter Ruhe, stand wieder das gepflegte Musizieren im Mittelpunkt. Mit neuem Fleiss versuchte man den dem Verein gebührenden Stand zu halten, ja weiter zu verbessern. Der bemerkenswerte Abschluss am Eidgenössischen Musikfest 1957 in Zürich brachte Bestätigung und spornte zu neuen Leistungen an. Jetzt aber, da Eugen Vollenweider nach 22 fruchtbaren Jahren den Taktstock niederlegte, und die Verweildauer seiner Nachfolger bedeutend kürzer wurde, bereiteten die Wechsel in der musikalischen Leitung manchem Bläsern etwelche Mühe. Es wurde aber auch deutlich, dass die bisherigen, zum Teil sehr alten und teilweise privaten Instrumente, den angehobenen Ansprüchen nicht mehr genügten. Wohl oder übel musste sich der Verein 1961 dazu entschliessen, eine Neuinstrumentierung vorzunehmen. Dies kaum acht Jahre nach der kostspieligen Neuuniformierung. Schon 1962 konnte aber zur grossen Freude und Erleichterung die gelungene Finanzierung der Instrumentenanschaffung vermeldet werden. Der Verein durfte über die stolze Summe von Fr. 24 000.- verfügen. Eine eigentliche Sympathiewelle hatte zu diesem glänzenden Ergebnis verholfen. Die Platzkonzerte, die Geburtstagsständchen bei Seniorinnen und Senioren, die traditionelle Mitwirkung an Bundes- und Silvesterfeiern, die Friedhofkonzerte sowie die Marschmusikzüge durchs Dorf an Muttertagen oder Spielsonntagen, die Teilnahme an allen nur erdenklichen Anlässen in der Gemeinde und die Ständchen einer kleinen Bläsergruppe am Heiligen Abend an vielen Stellen des Dorfes waren bei den Menschen in der Gemeinde nicht unbeachtet geblieben. Als der Musikverein mit der Durchführung des Kantonalen Kreismusiktages vom 15./16. Juni 1963 betraut wurde, bot sich auch die günstige Gelegenheit, die Instrumenteneinweihung mit diesem Anlass zu verbinden. Für die Vorbereitung und Leitung des Doppelanlasses konnte der Verein den hierfür bewährten Ehrenpräsidenten Robert Steiner-Wetter gewinnen. Viele Kräfte spannten kameradschaftlich zusammen, um die Vorbereitungen zu treffen. Um sich der Gemeinde und den Gönnern für das grosse Geschenk dankbar und erkenntlich zu zeigen, vollzog der Verein die Einweihung der neuen Instrumente bereits am Freitagabend bei freiem Eintritt. Leider zogen an diesem Tag schon am Morgen düstere Wolken auf, und unerbittlich ergoss sich anschliessend der Regen über Festzelt und Festgelände. Die Musikgesellschaft "Edelweiss" Wülflingen eröffnete als Gastverein den Abend und im anschliessenden Weiheakt liess der Musikverein die neuen Instrumente mit "Die Ehre Gottes" von L.v.Beethoven ertönen und erschallen. Nach diesem ernsten und feierlichen Teil folgte bunte Unterhaltung bei gemütlicher Stimmung. Am folgenden Abend bei immer noch nasser und kühler Witterung zog ein reichhaltiges Programm die Festbesucher in den Bann. Mitwirkende waren die Nachbarvereine "Alpenrösli" Neftenbach, die Musikgesellschaft Rorbas-Freienstein sowie die Dorfvereine. Die schweren Wolken, die sich am Sonntagvormittag bedrohlich zusammenballten, verzogen sich allmählich wieder, so dass sich um die Mittagsstunde die angereisten Verbandskorps zum Marschmusikdefilee bereitstellen konnten. Viele Zuschauer standen Spalier und freuten sich an den schneidig einhermarschierenden Formationen, welche anschliessend auf dem Schulhausplatz Breiteacker einen eindrucksvollen Gesamtchorvortrag darboten. Der weitere Verlauf des Musikfestes, nach hergebrachtem Schema gegliedert, beinhaltete das Festkonzert in der Turnhalle, ein Unterhaltungskonzert im Festzelt und die Veteranenehrung, an der auch drei Pfungener Bläser teilnehmen durften. Die musikalische Unterhaltung, welche am Vorabend gut gelungen und entsprechen aufgenommen worden war, wurde jetzt wiederholt und schloss damit die Musiktage 1963 von Pfungen ab.