8) Die Vereinsfahne

1945, der Friede war eingekehrt und die Soldaten wieder zu Hause, regten sich im Musikverein Stimmen, die nach einer Vereinsfahne verlangten. Schon am 15. Dezember des gleichen Jahres beschloss die Generalversammlung mit dem Fünfzigjahr-Jubiläum des Vereins sowohl den 22. Musiktag des Zürcher Unterland-Verbandes als auch eine Fahnenweihe zu verbinden. Zügig wurde mit den Vorbereitungsarbeiten begonnen. Das Organisationskomitee wurde abermals von Paul Krebser, Gemeindepräsident, angeführt. Eine Fahnenkommission stand unter der Leitung von Eduard Werner, und die unerlässliche Haussammlung im Dorfe war auch schon bald organisiert. Das grosse Fest wickelte sich am 30. Juni 1946 mit bestem Wetterglück ab. Zuvor fand am Samstagabend auf dem ideal gelegenen Festplatz hinter dem Schulhaus Dorfstrasse die Jubiläumsfeier statt. Am Sonntagvormittag weihte Pfungen unter grosser Teilnahme der Bevölkerung und im Beisein der Patensektion Stadtharmonie "Eintracht" Töss das erste Banner der Musikvereines ein. Vor den Augen der vielen Festbesucher entrollte sich das prächtige blauweisse Fahnentuch mit Gemeindewappen und Leier nach einem Entwurf des Lehrers Theodor Frei, und es wurde von Gottfried Fischer-Schmid, dem ersten Fähnrich des Musikvereines, freudig entgegengenommen. Unzählige Male hat diese Fahne, Symbol der Einigkeit, der Kameradschaft und der Treue, unsere Musikanten bei Freud und Leid begleitet. Nach Mittag defilierten 17 Vereine mit rund 600 Bläsern auf der von viel Volk gesäumten Bahnhofstrasse vom Bahnhof zum Festplatz. Das Nachmittagskonzert wurde von den teilnehmenden Korps bestritten, und den Höhepunkt des festlichen Anlasses bildeten die imposanten und ergreifenden Gesamtchöre. Das Festgelände, welches immerhin über 2000 Personen zu fassen vermochte, konnte am Abend die zuströmenden Besucher kaum noch fassen.